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Aus gegebenem Anlass...

schreiben wir heute einmal etwas über Claire und Aimy, über Carlotta - aber eigentlich über all die Hunde, die bereits aus Madeira hierher kamen und noch kommen werden.

Claire und Aimy Ankunft MuenchenClaire und Aimy Ankunft Muenchen3

Claire und Aimy bei ihrer Ankunft am Flughafen München

Zum ersten Mal haben die Familien ihre Hunde abgeholt. Und daher haben sie zum ersten Mal andeutungsweise miterlebt, was es bedeutet, einen Hund am Flughafen in Empfang zu nehmen. Dies wird sonst immer von "erfahrenen" Menschen erledigt, die nicht zum ersten mal einen Hund abholen. Und es wird zumeist auch nicht von den Familien gemacht. Aus guten Gründen, die an dieser Stelle nichts zur Sache tun. Gestern war es ausnahmsweise anderes, da sowohl Claire als auch Carlotta zu Familien kamen, die bereits eine(n) Madeirenser(in) in ihrer Familie haben. Als Abholer ist man natürlich auch aufgeregt. Man muss rechtzeitig zu Hause losfahren, weil man ja nicht zu spät kommen will. Evtl. Staus mit einkalkulieren, einige Kilometer hinter sich bringen. Und dann die Heimreise mit einem oder zwei fremden Hunden in den Boxen, die vielleicht auch ein bischen weinen. Aber das wollen wir gar nicht wirklich erzählen.

Nein, wir wollen erzählen, wie das so ist. Für die Beteiligten Zweibeiner. Für die Vierbeiner können wir ja nicht sprechen. Man kann nur erahnen, welche Aufregung es für sie bedeutet. Für die Zweibeiner können wir sprechen. Zum einen aus eigener Erfahrung und zum anderen aus Gesprächen.

Ist man Flugpate, denkt man - so geht das zumindest uns - nach dem Start minütlich an den kleinen Wurm im Frachtraum. Wie es ihm wohl gehen mag? Ob auch geheizt ist? Und man ist unglaublich erleichtert, wenn man seinen Patenhund dann wohlbehalten am Sperrgepäckschalter in Empfang nehmen kann. Dann ist die eigene Aufgabe erfolgreich erledigt. Man ist nur ein kleines Rädchen am Wagen. Aber man ist ein Rädchen.

Hat man selbst Flugpaten gefunden, dann beginnt die leichte Nervosität am Flugtag ein wenig früher. Und so geht es sicher auch Adoptanden, insbesondere dann, wenn sie sich selbst auf den Weg zum Flughafen machen. Man ist erleichtert, wenn man Lucias Nachricht erhält, dass die Fellnasen gut gestartet sind. Man schaut sich Flugpläne an, um zu sehen, ob die Flüge planmäßig verlaufen. Man freut sich, wenn das Flugzeug auf der Webseite des Flughafens als "gelandet" markiert ist. Und man wartet gespannt, bis alle Beteiligten wohlbehalten nach Hause gekommen sind. Auch hier ist man ein Rädchen am Wagen.

Aber auch das wollten wir eigentlich nicht schreiben.

Schreiben wollten wir, wie das wohl für die Menschen vor Ort auf Madeira sein muss. Die all die Arbeit vorher haben. Die kranke Hunde aufnehmen. Sie päppeln. Flugpaten organisieren. Die Formalitäten am Flughafen regeln. Um dann ein liebgewonnenes Lebewesen in eine Transportbox zu verfrachten und hinter einer sich langsam schließenden Tür verschwinden zu sehen. Nicht zu wissen, ob alles klappt. Die Menschen nicht zu kennen, zu denen das Tier in Pflege kommt. Die neuen Familien nicht persönlich zu kennen. Nicht ihre Freude sehen, wenn sie ihren Hund in Empfang nehmen. Zu wissen, dass Menschen mit Autos viele Kilometer unterwegs sein werden, um die Hunde zu ihren Pflegestellen oder zu ihren Familien zu bringen.

Wir haben uns oft darüber mit Lucia unterhalten. Wie es wohl ist...

Darüber zu "sprechen" ist aber nur das eine. Es zu erleben, das ist etwas anderes. Und besonders nachhaltig war dieses Erlebnis, als wir neulich Pintas und Lolita als Flugpaten mit nach Deutschland genommen hatten, die Beide mehrere Jahre bei Andreia und José waren.

Einfach kurz innehalten. Zurücklehnen und versuchen, sich auch nur annähernd in ihre Situation zu versetzen.

Schwierig, oder?

Deshalb versuchen wir hier auf Leas Seite auch immer, die Geschichten der Hunde aus Madeira, Spanien, Rumänien - woher auch immer - weiter zu erzählen. Deshalb legen wir die vermittelten Hund nicht "zu den Akten". Denn dann sind sie für die Menschen, denen sie ihr Leben verdanken, für immer verschwunden. In einer Transportbox. Per Lkw, per Flugzeug. Einfach weg. Weiter geht's. Den nächsten Hund pflegen, um ihn dann in eine "Black Box" zu tun.

 

Claire & Aimy und Carlotta
gemeinsam mit Andreia und José am Flughafen Madeira

 

Um das zu vermeiden "nerven" wir die Adoptanden immer, uns Geschichten aber insbesondere auch Bilder zu schicken. Denn Bilder sagen mehr als Worte. Und das gilt natürlich besonders für all die Menschen, die "ihre" Schützlinge in eine ungewisse Zukunft schicken und der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

4. März 2014: Weil es so schön geschrieben ist...

Obigen Beitrag hatte ich geschrieben noch unter dem Eindruck der herzergreifenden Abschiedsszene beim Abflug von Pintas und Lolita, bei der wir persönlich anwesend waren.

Es war sozusagen eine Verneigung vor den Menschen vor Ort. Keineswegs habe ich die Pflegestellen vergessen. Wir sind selbst eine. Unsere Aufgabe ist auch nicht leicht. Aber das erwähnt man ja ungerne, da Eigenlob bekanntlich stinkt. Und wir haben es aus meiner Sicht deutlich leichter, müssen wir unsere Schützlinge doch nicht in einer Transportbox hinter einer sich schließenden Flughafentür verschwinden sehen. Wir geben sie in die Hände strahlender Familien, die sich über Zuwachs freuen. Familien, die wir meist sogar später treffen und den ehemaligen Pflegi sehen können. So wie zum Beispiel Kiko, den wir heute treffen werden. Aber leicht ist es auch nicht.

Lucia hat mir zwei Texte hierzu geschickt, die ich nie treffender hätte formulieren können:

Tierschutz heißt auch… immer wieder Abschied nehmen…

von den Tieren, die in ihr neues Leben reisen. Tiere, die die Tierschützer gerettet, ihnen ins Leben geholfen, eine Zuflucht gegeben und sie gesund gepflegt haben. Die Ärmsten der Armen haben sie an ihr Herz gedrückt, sind nachts bei ihnen gelegen, um die seelischen und körperlichen Wunden zu heilen, ihnen gesagt „Du bist jetzt in Sicherheit!“ und ganz langsam das Vertrauen zum Menschen wieder aufgebaut. Sie haben Wunden gepflegt, Schmerzen gelindert, getröstet und sich über jeden kleinen Fortschritt gefreut… den Tieren zu zeigen, dass das Leben etwas Wunderbares ist und für sie ein Zuhause zu finden bei Menschen, die sie lieben werden und all das fortführen, was so kostbar in ihren Händen begonnen hat. Und wenn irgendwann der Tag kommt, an dem sie sich verabschieden müssen, wissen sie, dass es gut ist, dass das Tier nun bereit ist für ein neues Leben und nun dieser Platz frei wird für eine andere Seele, die dringend Hilfe braucht… Aber es tut jedes Mal aufs Neue wieder weh… wenn die Tiere sich an sie klammern, sie anschauen mit Augen, die sagen „Ich hab dir vertraut! Warum verrätst du mich jetzt?“… Ja, ich glaube, das ist eines der schwersten Dinge im Leben eines Tierschützers und ich kann es verstehen! Und deshalb gibt es auch kein größeres Glück, als die Briefe, E-Mails und Bilder der Tiere in ihren neuen Familien zu erhalten, sie glücklich zu sehen… Dafür und für jede einzelne Seele lohnt es sich, weiterzumachen, zu kämpfen, die Tränen runterzuschlucken und nach vorne zu schauen… zu denen, die Hilfe brauchen!"

Sylvia Raßloff,  images www.tiere-verstehen.com

 

zur Verfügung gestellt von Sylvia Raßloff:
Abschiedsbrief einer Pflegemama an ihren Pflegehund ... der mich sehr sehr berührt hat und deshalb möchte ich ihn mit euch teilen ...

Als ich dich das erste mal sah, da wollt ich dir helfen und hatte den Wunschm für dich einen Platz zu finden, an dem es dir immer gut geht und wo man dich liebt.

Als du zu uns kamst, hast du erst mal unser Leben auf den Kopf gestellt...du hast uns mit deinem herzerweichenden Blick und deinem immer wedelnden Schwanz sobald man dich anschaut sofort in deinen Bann gezogen und unser Herz erobert...das du uns dein Vertrauen geschenkt hast, obwohl die Menschen schon so schlecht zu dir waren hat mich stolz und demütig sein lassen, deine Freude uns gegenüber war ansteckend und das du all das, was die letzten Wochen in deinem Leben passiert ist so gut gemeistert hast, hat uns begeistert! Überhaupt hast du uns begeistert und uns so viel gegeben...Danke!

 rucksack

Nun ist der Tag gekommen wo wir Abschied nehmen müssen und ich hatte gehofft es wäre leichter dich in deine neue Familie zu geben, obwohl ich glaube eine wunderbare Familie gefunden zu haben, bei der du nun den Rest deines hoffentlich noch langen Lebens verbringen darfst und ich packe nun deine Rucksack...Leine und Geschirr hinein und viele Wünsche wie etwa...

ganz viel Geborgenheit und Streicheleinheiten
und immer ein liebes verständnisvolles Wort für Dich
und ein Plätzchen das nur dir gehört
und viel Auslauf
und andere Hundefreunde
und einen Schutzengel der dich immer begleitet und für dich da ist, wenn du ihn brauchst
und
und
und…

ich glaube der Rucksack ist zu klein.....

Machs gut…!“

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